Was ist Google Ads?

29. März 2019 0 Kommentare

Google Ads:
Kampagne
Suchmaschinenmarketing (SEM)

Was ist Google Ads?

Viele Werbetreibende fragen sich, was Google Ads ist, was es kann und ob es andere und vor allem bessere Alternativen gibt? Nun, es gibt viele Antworten auf diese Fragen. Aber eines ist sicher: Das Internet ist die Option Nummer 1 für Firmen, da sie hier die meisten Menschen ansprechen können. Dennoch müssen sich Firmen sehr gut überlegen, wie sie an den Start gehen und was genau sie wollen. Denn mit jeder Fehleinstellung kann man im wahrsten Sinne des Wortes Geld verbrennen und von dem eigentlichen Ziel, das man sich gesetzt hat, abkommen!

Einstieg

Google Ads ist ein Werbesystem von Google, mit dem Werbetreibende bezahlte Anzeigen schalten können. Das System kann für etablierte Firmen ein großartiges Tool sein, um ihre Produkte oder ihre Dienstleistungen zu präsentieren. Aber es ist genauso gut für Firmen geeignet, die neu auf dem Markt sind und ein neues Klientel ansprechen will.

Was ist wichtig?

Zu allererst braucht man ein Ziel: Was möchte Sie bewerben? Wen möchten Sie wo ansprechen? In welchem Umkreis soll die Kampagne veröffentlich werden? Mit „wo“ meine ich dabei nicht, ob Sie beispielsweise bei Google oder Bing gefunden werden, sondern ob Sie über das Google Suchnetzwerk oder das Displaynetzwerk werben wollen. Wenn das geklärt ist, kann man sich Gedanken über das Budget machen. Dieses ist sehr wichtig, um realistische Prognosen zu machen. Planen Sie je nach Dienstleistung und Region mit bis zu 10 % mehr Budget, denn Ihre Kampagne ist frisch und hat keine Historie entwickelt. Um diesen Prozess zu beschleunigen, sollten Sie mehr Geld investieren.

Falls Sie sich fragen, was Historie bedeutet: Ihre Kampagne bei Google Ads ist neu, es wurden noch keine Suchanfragen gestellt und Impressionen generiert. Deswegen kann Google noch nicht wissen, wie gut Ihre Kampagne mit den einzelnen Bausteinen ist. Haben Sie eine gute Website? Sind die Keywords passend zur Suchanfrage und auch zum Text, die Sie hinterlegt haben? Wenn Ihre Kampagne eine Historie hätte, wäre es viel einfacher und vor allem auch günstiger, die Kampagne zu betreuen.

Was Sie dann noch brauchen, ist Geduld! Nicht die größte Stärke von jedem, aber für eine Google Ads Kampagne ist es sehr wichtig sich in Geduld zu üben!

Kann ich falsche Entscheidungen treffen?

Diese Frage kann ich einfach beantworten: JA! Lassen Sie mich das an einem Beispiel erklären: Sie leiten ein Hotel an der Nordsee und möchten vornehmlich Familien als Gäste während der Ferienzeit gewinnen. Dazu legen Sie ein Tagesbudget von € 500,- fest. Nun machen viele Werbetreibende bereits den ersten Fehler, indem sie nur eine Kampagne, die bundesweit veröffentlicht wird, erstellen. Warum? Sie speichern in dieser einen Kampagne Keywords wie Hotels, Hotel günstig und Hotel finden ab. Wenn also ein Nutzer sich gerade in Berlin aufhält und nach einem Hotel sucht, könnte es passieren, dass der Nutzer Ihre Anzeige sieht, was vollkommen irrelevant ist, weil Ihr Hotel sich an der Nordsee befindet. Deswegen empfehle ich zwei Kampagnen: eine Kampagne mit einem regionalen Bezug zur Nordsee und eine Kampagne, die bundesweit ausgerichtet, aber mit Keywords rund um die Nordsee (Bsp.: Hotel Nordsee, günstiges Hotel Nordsee, etc.) ausgestattet wird. Mit der richtigen Einstellung ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass Sie Geld aus dem Fenster werfen. Eher erhöhen sich Ihre Chancen, neue Kunden zu gewinnen und ein wirtschaftlich positives Jahr zu erzielen.

Google Ads – Die Anzeigengruppen, Anzeigen und Keywords

Struktur eines Google Ads Kontos

  • AdWords Account: Jeder Kunde hat sein eigenes Konto
  • Kampagne: Jeder Kunde teilt seine Dienstleistungen in Kampagnen ein
  • Anzeigengruppe: Jede Dienstleistung wird in mehreren Anzeigengruppen unterteilt
  • Keywords und Ads: In jeder Anzeigengruppe sind Suchbegriffe und Anzeigentexte enthalten

Beispiel: Christian besitzt einen Online-Shop, wo er Golfschläger und diverse Equipments verkauft. Des Weiteren hat er nun eine Golfschule eröffnet, um Kindern im Alter bis 15 Jahren Golf beizubringen. Somit könnte Christian eine Kampagne für den Online-Shop und eine Kampagne für die Golfschule erstellen. Die Kampagne Golfschule ist einfach aufgebaut, da er wirklich nur die Schule bewerben will. Deswegen gibt es für diese Kampagne, die in einem Umkreis von 50km um seinen Standort veröffentlicht wird, nur eine Anzeigengruppe. Die Keywords und Anzeigentexte haben mit dem Thema „Golfschule“ und „Golf lernen“ zu tun. Wer es hier schon genauer haben möchte, kann gerne für jeden Suchterm eine Anzeigengruppe machen, damit die Anzeigentexte noch zielgerichteter sind.

ACHTUNG: Natürlich macht es nur dann auch Sinn, unterschiedliche Gruppen aufzubauen, wenn man die Themen auch spezifisch verlinken kann! Es macht keinen Sinn, wenn ein Nutzer nach Golfschule sucht, aber auf „Golfschläger kaufen“ weitergeleitet wird.

Die zweite Kampagne, die bundesweit veröffentlicht wird, wird dementsprechend auf den Online-Shop verlinkt und mehrere Anzeigengruppen werden erstellt. Die Anzahl der Anzeigengruppen hängt von der Anzahl der Produkte ab, die beworben werden sollen. Sollen zum Beispiel alle Yonex- und Wilson-Produkte beworben werden, die es im Shop zu kaufen gibt, dann kann das Konto schnell mehrere Anzeigengruppen haben.

Was gibt es sonst noch zu beachten?

Budget

Wundern Sie sich nicht, wenn Sie mal an einem Tag mehr als die gewünschten € 500,- ausgeben, denn das System erkennt, ob es an Tagen eine hohe Anfrage gibt und Sie somit wertvollen Traffic verpassen. Hier kann es passieren, dass Sie bis zu maximal 100 % an einem Tag mehr ausgeben können. Zum Ende eines Monats wird Ihnen jedoch nicht mehr in Rechnung gestellt als die Summe, die Sie eingestellt haben ¬ in diesem Fall € 15.000,- wären.

Werbezeitplaner

Nicht immer ist ein Werbezeitplanner sinnvoll. Beispiele dafür sind etwa Online-Shops oder Anbieter von Dienstleistungen (Rechtsanwälte, Hotels etc.), bei denen über ein Kontaktformular kommunziert wird. Es gibt jedoch auch Branchen, bei denen es empfehlenswert ist, einen Werbezeitplanner einzurichten: Restaurants oder Friseure zum Beispiel - Firmen, bei denen eine telefonische Erreichbarkeit wichtig ist. Deswegen sollten Sie sich sehr gut überlegen, wann Ihre potentiellen Kunden Ihre Produkte/oder Dienstleistungen benötigen.

Anzeigenschaltung: Anzeigenrotation, Frequency Capping

Die Anzeigenrotation sagt aus, welche Texte bevorzugt angezeigt werden sollen. Frequency Capping sagt aus, wie oft Ihre Anzeige einem Nutzer angezeigt werden soll. Möchten Sie einfach das Branding verbessern? Oder möchten Sie, dass Nutzer auf Ihrer Website einen Kauf/eine Anfrage tätigen? Die Anzeigenrotation ist von Ihrer Zielsetzung abhängig. Wenn Sie das Unternehmen bekannter machen möchten, ist „leistungsstärkste Anzeigen bevorzugt bereitstellen“ die beste Alternative, sofern „Gleichmäßige Anzeigenrotation“ nicht unterstützt wird. Sind jedoch Conversions für Sie wichtig, sollten Sie die Anzeigenrotation „Für Conversions optimieren“ auswählen. Die vierte Möglichkeit, und diese sollte für Sie keine Option sein, ist „unbegrenzte Anzeigenrotation“. Denn dadurch geben Sie dem System die Möglichkeit, dass leistungsschwache Anzeigen genauso häufig veröffentlicht werden wie leistungsstarke Anzeigen, was widerrum eine Verschlechterung Ihrer Ziele zur Folge hat!

Kampagnenoptimierung

Je detaillierter ein Konto aufgebaut wird, desto weniger muss optimiert werden. Nehmen wir unsere Beispielkampagne von oben mit den Golfschlägern und Golfschulen: Für jedes Thema gehen wir nun davon aus, dass Sie mehrere Anzeigengruppen erstellt haben. Denn haben Sie nur eine Anzeigengruppe erstellt, fängt hier das größte Problem an: Die Qualität der Werbeanzeigen wird desaströs, der sogenannte Qualitätsfaktor wird unter dem Durchschnitt liegen und Sie müssen als Werbetreibender einen höheren CPC (Cost-per-Click = der Preis, den Sie für den Klick auf Ihre Anzeige bezahlen müssen) bezahlen als nötig!

Schalten Sie deswegen nur Keywords, die einen hohen Qualitätsfaktor haben (mind. 7/10). Dabei kann das Keyword ein „short-tail-Keyword“ oder aber auch ein „long-tail-Keyword“ sein. Auch die Keyword-Option kann eine Rolle spielen. Essentiell wichtig ist nur, dass das Keyword, wonach gesucht wird, in den Anzeigen und auf der Website zu finden ist. Nur in diesem Fall kann von einer qualitativ hochwertigen Anzeige gesprochen werden. Suchbegriffe mit einem niedrigen Qualitätsfaktor haben in der Regel eine schlechte CTR (Klickrate = das Verhältnis zwischen Einblendungen und Klicks), einen hohen CPC und eine schlechte Nutzererfahrung. Diese Suchbegriffe sollten Sie aus Ihrem Konto löschen, damit Sie nicht unnötig Geld verbrennen!

Sofern das Konto detailliert aufgebaut ist, kann man unter dem Reiter „Einstellungen“ weitere Tricks anwenden, um die Kampagne zu optimieren. Dies kann z. B. die Gebotsstrategie aber auch etwas banales wie Ausschluss von IP-Adressen sein. Viele Werbetreibende machen den Fehler, nur an Keywords und Anzeigentexten zu drehen oder einfach das Gebot zu erhöhen (dadurch kommt der Gedanke, dass man immer auf Position 1 ist und damit den Klick erhält) und diese zu ändern. Aber gerade Einstellungen, wie Ausschlüsse von Standorten, IP-Adressen, Änderung der Gebotsstrategien, Einstellen von A/B-Tests oder das Ändern von Attributionsmodellen sind immens wichtig, um eine Kampagne zum Erfolg zu bringen.

Hier einmal eine Auflistung der Optimierungsmöglichkeiten, die jeder Werbetreibender nutzen sollte:

  1. Keine automatischen Gebote, um mit weniger mehr zu erreichen
  2. Anzeigenerweiterungen nutzen, um die Werbefläche signifikant zu vergrößern
  3. Ausschließende Keywords hinzufügen (am besten in Broad)
  4. Attributionsmodell ändern (Empfehlung: Positionsbasiert)
  5. Suchbegriffe aus verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten nicht verwenden (Bsp. Jobs, Video, Bilder, Muster, etc.)
  6. Regionen ausschließen
  7. Dynamische Kampagnen erstellen
  8. Weitere Keywords hinzufügen (am besten in Broad Modifier)
  9. Neue Anzeigentexte erstellen, die erfolgsversprechender sind
  10. A/B-Tests einstellen

Fazit

Die Kampagnenanlage ist am Anfang sehr aufwendig, jedoch ist die Kampagnenoptimierung viel wichtiger und manchmal auch komplexer. Lassen Sie es nicht auf dem Erstellen beruhen, sondern schauen Sie sich täglich in Ihrem Konto die Zahlen an. Jeder kleine Hebel kann Ihre Kampagne einen gewaltigen Schritt nach vorne bringen!

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