Wie man in Google Maps ein Ortslabel bekommt

06. Januar 2021 0 Kommentare

Google-Ortslabel
Online Marketing Trends
Suchmaschinenoptimierung (SEO)

Wie man in Google Maps ein Ortslabel bekommt

Laut Google sind Ortslabel eine Funktion, mit der wichtige Inhalte, wie z. B. Referenzpunkte, Unternehmen und Touristenattraktionen auf der Karte hervorgehoben werden. Die angezeigten Ortslabel werden dabei durch einen Algorithmus ermittelt, der auf einer Vielzahl von Faktoren beruht. Nicht jedes Unternehmen oder jeder Ort kann ein „eigenes“ Label bekommen, da die Karte nicht genug Platz bietet. So tauchen, je nach Zoomstufe der Karte, Labels auf oder verschwindet.

Sterling Sky, eine SEO-Agentur aus Kanada, hat sich diesem Phänomen angenommen und eine Studie erarbeitet (https://www.sterlingsky.ca/google-maps-place-labels/). Überprüft wurden dabei 12 verschiedene Faktoren bei 395 Unternehmen in drei verschiedenen Städten (Toronto, Aurora und Keswick).

Die 12 verschiedenen Faktoren waren:

  1. Existiert eine Website?
  2. Wie viele Google-Reviews sind vorhanden?
  3. Wie alt ist der Eintrag?
  4. Gibt es Kurzdarstellungen des Unternehmens?
  5. Hat der Eintrag eine „Befindet/n sich in“-Markierung?
  6. Ist der Eintrag verifiziert?
  7. Hat der Eintrag „Fragen und Antworten“?
  8. Hat der Eintrag Besuchsdaten (Stoßzeiten)?
  9. Hat der Eintrag eine „Planen Sie Ihren Besuch“-Funktion?
  10. Schreibt das Unternehmen Beiträge?
  11. Wie lautet die Primärkategorie des Unternehmens?
  12. Wie hoch ist das Suchvolumen für den Geschäftsstandort?

#1: Existiert eine Website?

Hat der Google My Business Eintrag eine Website eingetragen? Prozentual haben mehr Einträge ein Ortslabel, die auch eine Website eingetragen hatten.

#2: Wie viele Google-Reviews sind vorhanden?

Für diesen Teil der Analyse wurde die durchschnittliche Anzahl an Bewertungen pro Zoomlevel der Google-Karte betrachtet. Datengrundlage war in diesem Teil der Analyse Toronto, da hier das Volumen der Rezensionen viel höher war. Ohne Zoom hatten die Einträge mit Ortslabel eine durchschnittliche Anzahl von 6.455 Bewertungen – eine schier unglaubliche Zahl, verglichen zu den durchschnittlichen Bewertungen, die ein Eintrag ohne Ortslabel (21 Bewertungen) hatte.

#3: Wie alt ist der Eintrag?

Haben ältere Einträge häufiger ein Ortslabel? Das ist keine einfache Frage, da kein Eintrag ein Veröffentlichungsdatum hat. Daher wurde das Datum der ältesten Bewertung herangezogen. Einträge ohne Bewertung bzw. mit mehr als 4.400 Bewertungen wurden nicht gezählt. Das Fazit ist hier: Ältere Einträge haben wahrscheinlicher ein Ortslabel als neuere.

#4: Gibt es Kurzdarstellungen des Unternehmens?

Redaktionelle Zusammenfassungen sind kleine Beschreibungen, die von Google-Mitarbeitern geschrieben werden. Auffällig war, dass viele Laden-Ketten an all ihren Standorten redaktionelle Zusammenfassungen hatten, diese aber identisch waren. Es kann also gut sein, dass die Ketten einen gewissen Bekanntheitsgrad haben, nicht aber die Location vor Ort. Es gab eine Korrelation zwischen dem Prozentsatz der Einträge mit redaktioneller Zusammenfassung und der Zoomstufe. Je größer die Zoomstufe, desto häufiger wurde ein Ortslabel angezeigt. Außerdem gehörten alle Einträge mit redaktionellen Zusammenfassungen (aber ohne Ortslabel) zu Ketten. Die Schlussfolgerung daraus war, dass man mit redaktioneller Zusammenfassung öfter ein Ortslabel bekommt, vor allem als Ladenkette.

#5: Hat der Eintrag eine „Befindet/n sich in“-Markierung?

An zwei Standorten der Analyse gab es größere Gebäude oder Plätze, die Google My Business Einträge hatten. Der Gedanke war zu schauen, ob Google die Örtlichkeiten richtig als „innerhalb von“ bestimmten Gebäuden darstellt. In der Studie hat man sich nur die Zoomlevel 7-9 angeschaut, um sicher zu gehen, dass auch nur verschiedene Einträge innerhalb von Gebäuden angezeigt werden. Das Ergebnis zeigt kein eindeutiges Bild. Innerhalb der Kleinstadt gab es viel mehr Einträge mit „Befindet/n sich in“-Markierung. Im Gegensatz dazu hatte die Großstadt deutlich weniger Einträge mit entsprechendem Hinweis. Die „Befindet/n sich in“-Markierung hat also keinen Einfluss auf ein Ortslabel.

#6: Ist der Eintrag verifiziert?

Unter Google My Business-Hilfe steht: „Wenn Sie Ihr Unternehmen bestätigen, ist es wahrscheinlicher, dass zu Ihrem Unternehmen ein Ortslabel angezeigt wird.“ Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass kein direkter Zusammenhang zwischen der Bestätigung von Unternehmen und dem Erhalt eines Ortslabels besteht. Auf der anderen Seite ist es immer eine gute Idee, sein Unternehmen zu verifizieren. Google erwähnt den oben genannten Satz nicht grundlos: Die Verifizierung des Unternehmens wird einen Effekt auf die Vergabe des Ortslabels haben, nur wird die Gewichtung wahrscheinlich geringer sein als bei anderen Faktoren.

#7: Hat der Eintrag „Fragen und Antworten“?

Nutzerinteraktion ist ein elementarer Faktor. Inwieweit korreliert das Betrachten und Anklicken eines Unternehmens mit dem Erhalt eines Ortslabel für diesen Eintrag? Die My Business Insights-Daten sind öffentlich nicht sichtbar. Daher wurde das Nutzerengagement anhand der Anzahl der Fragen und Antworten gemessen, die auf dem Eintrag gepostet wurden. In der Analyse zeigte sich ein sehr konsistentes Muster: Einträge, die in höheren Zoomstufen angezeigt wurden, hatten viel mehr Fragen. Inserate ohne Ortslabel wiesen im Durchschnitt weniger als eine Frage pro Eintrag auf. Offenbar stellt die Nutzerinteraktion einen wichtigen Faktor dar, um ein Ortslabel zu erhalten.

#8: Hat der Eintrag Besuchsdaten (Stoßzeiten)?

Jeder kennt die Einträge in den My Business Daten, z.B.: samstags um 15 Uhr ist das Geschäft besonders frequentiert. Entsprechend der Menge an Fragen und Antworten würde es Sinn machen, wenn Google eher Ortslabel für Geschäfte anzeigen würde, die physisch häufiger besucht werden. Einträge, die Graphen zu den Stoßzeiten enthielten (d. h. Unternehmen, die viele Ladenbesucher verzeichnen, hatten viel häufiger ein Ortslabel.

#9: Hat der Eintrag eine „Planen Sie Ihren Besuch“-Funktion?

Die Funktion zeigt an, wie lange sich die Leute im Allgemeinen an einem bestimmten Ort aufhalten. In der Analyse zeigt sich zu dieser Funktion kein erkennbares Muster. Die ursprüngliche Vermutung war, dass Unternehmen mit hohen Besuchszahlen aufgrund dieser Datenbasis auch die „Planen Sie Ihren Besuch“-Anzeige haben. Ein Indikator für dieses Phänomen findet sich im Hilfecenter: Das Stoßzeitendiagramm basiert auf dem durchschnittlichen Besucheraufkommen der vergangenen Monate, wobei die Besuchsdauer und die geschätzte Wartezeit auf den Kundenbesuchen der vergangenen Wochen basieren. Grundlage für die Besuchsdaten ist also eine größere Zahl an Daten. Diese könnten daher ein genaueres Bild liefern als die Daten, die zur „Planen Sie Ihren Besuch“-Funktion zu Rate gezogen werden.

#10: Schreibt das Unternehmen Beiträge?

Google My Business dient nicht nur als reine Auflistung von Unternehmensdaten wie Adresse, Telefonnummer oder Öffnungszeiten. Es ist ein Portal, durch das Unternehmer die Daten verwalten können. Ist ein Unternehmen aktiv und verfasst regelmäßig Beiträge? Das Feature „Beiträge verfassen“ wird von den untersuchten Unternehmen nicht häufig genutzt. Daher lässt sich nicht sagen, ob die Beitragsfunktion einen nennenswerten Einfluss auf die Vergabe des Ortslabels hat.

#11: Wie lautet die Primärkategorie des Unternehmens?

Schon bei der ersten Analyse wurde deutlich, dass es bestimmte Geschäftstypen gab, die häufiger ein Ortslabel hatten. Auf den Zoomstufen 0 bis 5 kristallisierte sich dabei schon ein Muster heraus. Die Kategorien „Gebäude“, „Bildung“, „Notfallservice“, „Unterhaltung“ und „Hotel“ erhielten immer ein Ortslabel. In der Kategorie „Bildung“ gab es zu Beginn der Analyse nur ein Unternehmen ohne Ortslabel. Ein Jahr später hatte jedoch auch dieses Unternehmen ein Ortslabel. Wie schon in Punkt #3 erwähnt: Ältere Einträge haben häufiger ein Label als jüngere Einträge.

Die Top 10 der spezifischen Kategorien, die am häufigsten in der Liste der Unternehmen mit einem Ortslabel auftauchten, waren „Park“, „Restaurant“, „Bank“, „4-Sterne-Hotel“, „Schule“, „Historischer Ort“, „Café“, „Coffee Shop“, „Fast-Food-Restaurant“ und „Kaufhaus“. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass bestimmte Unternehmenstypen häufiger zu einem Ortslabel kommen als andere.

#12: Wie hoch ist das Suchvolumen für den Geschäftsstandort?

Wie viele Leute suchen nach einem spezifischen Geschäftsstandort? Um diese Daten zu erhalten, wurden die meisten Filialen mit mehreren Standorten aus der Liste entfernt. Denn Filialen kann kein Suchvolumen zugeordnet werden, wenn es mehrere Einträge für ein Unternehmen gibt. Weiterhin wurden alle Unternehmen ausgeschlossen, die eine besonders starke Online- oder E-Commerce-Präsenz haben. Nachdem die Liste der Unternehmen so eingegrenzt wurde, wurden die entsprechenden Firmen- oder Ortsnamen in den Google Keyword Planner eingegeben, um das Suchvolumen entsprechend der Standorte abzufragen. Eine Abfrage konnte dabei z. B. so aussehen: Gesucht wurde nach „CN Tower“ mit Ortsbegrenzung auf Toronto. Der Trend in diesem Datensatz war relativ eindeutig. Je höher das Suchvolumen, desto größer die Wahrscheinlichkeit auf ein Ortslabel. Das galt unabhängig vom abgefragten Standort. Außerdem ist auch die Zoomstufe ausschlaggebend: In den Zoomstufen 0-3 hatten die Unternehmen mit Ortslabel deutlich mehr Suchanfragen pro Monat als die ohne Ortslabel.

Im weiteren Verlauf der Untersuchung wurden noch einige andere Erkenntnisse gewonnen:

  1. Personalisierung entscheidet mit darüber, was man sieht. Das Lieblingsrestaurant bekam beispielsweise ein Ortslabel, nachdem man sich bei Google eingeloggt hat. Sehr wahrscheinlich, weil nicht nur eine Rezension geschrieben wurde, sondern auch, weil das Lokal des Öfteren besucht wurde. Google erkennt hier also gewisse Wichtigkeit. Ab dem Zeitpunkt des Ausloggens war kein Ortslabel mehr sichtbar.
  2. Es ist möglich ein Ortslabel zu verlieren. Unternehmen, die zum Zeitpunkt der Analyse ein Label hatten, hatten es ein Jahr später nicht mehr.
  3. Man kann die Sichtbarkeit seines Ortslabels erhöhen, indem man sich für „Branded Pins“ entscheidet. Branded Pins sind Teil von lokalen Kampagnen und damit Teil von Google Ads.

Fazit:

Es gibt einige deutliche Indikatoren bezüglich der Ortslabel. Es ist allerdings nach wie vor wichtig zu bedenken, dass nicht alle Faktoren bekannt sind. Darüber hinaus weiß niemand, wie diese Faktoren gewichtet sind. Außerdem ist es gut möglich, dass es Faktoren gibt, die in dieser Analyse nicht erwähnt wurden. Je nach Branche gibt es dazu eine ganze Reihe von Unternehmen, die einige der Kriterien in dieser Studie erfüllten – andere jedoch nicht. Unterm Strich bleibt für den Nutzer daher nur eine Möglichkeit: alle bekannten Faktoren nach bestem Wissen und Gewissen bedienen, Nutzer bspw. dazu animieren, das Unternehmen zu bewerten oder die Nutzerinteraktion fördern (Fragen beantworten, etc.).

 

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